...auf der Suche nach der Perfektion der Bewegung
Viele von uns kennen Jörg schon seit langer Zeit. Einige reiten nun seit ca. 10 Jahren bei ihm. Folglich sind wir sehr von seiner Denkweise und dem Wunsch geprägt, das richtige Timing und das Gefühl zu entwickeln, wie wir unsere Pferde dauerhaft gesund und motiviert erhalten. Und das trotz des Päckchens auf dem Rücken, das sie mit uns tagtäglich schleppen müssen. Wir freuen uns, dass wir ihn ein- bis zwei Mal jährlich nun auch nach seiner Flucht ins Exil in den hohen Norden auf Kursen in Harreshausen bei Frankfurt auf dem Birkenhof begrüßen dürfen.
Der Drei-Tages-Kurs war mal wieder ein Highlight. Unter der Überschrift „Bewegungsqualität sehen und fördern“ erlebten wir mal wieder, wie unsere Pferde schon nach einer Reitstunde fluffig durch die Halle liefen und sich Tag für Tag im Raumgriff und der Losgelassenheit verbesserten. Zwar ist es schade, dass man dieses Reiterlebnis zu Hause in dieser Perfektion nicht alleine nachreiten kann, aber trotzdem ist es schön, immer wieder an dem Idealzustand „schnuppern“ zu dürfen. Und natürlich wächst man an den gesteigerten Anforderungen, wenn man sich nach diesem Ziel immer wieder ausstreckt.
Wenn man Jörgs Reitstunden kennt, weiß man, dass er wie ein Jagdhund auf der Fährte zur „guten“ Bewegung ist. Der richtige Moment des Loslassens, des Treiben und Aufnehmens bestimmt den Erfolg. Jörg reitet praktisch auf den Pferden mit und bringt uns mit knappen Anweisungen dazu, die Pferde in den richtigen Takt und die Losgelassenheit zu bringen. Da es dabei um Sekundenbruchteile geht, bleibt in der Reitstunde manchmal keine Zeit zum echten Verstehen, was man da gerade macht und warum sich das Pferd gerade so gut anfühlt. Zwar merkt der Reiter deutlich den Unterschied der Bewegung seines Pferdes, allerdings hilft manchen Kopf-gesteuerten Menschen durchaus auch die theoretische Erklärung.
Diese bekamen wir zum Thema des Kurses in einem zwei-stündigen Theorieabend, an dem Jörg am Beispiel von drei völlig unterschiedlichen Pferden Bewegungsqualität erklärte, versuchte uns zum „sehen“ zu bringen und deutlich im Variieren des Tempos zeigte, wie sehr der (dem Zeitpunkt und dem Ausbildungsstand) angemessene Takt direkt eine Verbesserung oder Verschlechterung der Bewegung zur Folge hat. Besonders prima war auch das Zusammenspiel mit seiner „Co-Dozentin“, der Sattlerin Anja Michel. Die beiden erklärten sehr anschaulich und an den konkreten Beispielen, welche Auswirkungen die Art, die Passform und die Lage des Sattels auf die Bewegungsqualität haben.
Vielen Dank, war wie immer klasse und gerne jederzeit wieder!
Ein Bericht von Petra Hartmann
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